AUFSTAND DER GLÜCKSKEKSE – eine chinesische Offenbachiade
Meinungen
Neuköllner Oper, Uraufführung 2012
Libretto: Kriss Rudolph
Musikalische Leitung: Andrew Hannan/Regie: Gustav Rueb
Mit: Dejan Brkic, Nikolas Heiber, Alexandra Schmidt, Nini Stadlmann
Wir schreiben das Jahr 2030: Europa ist längst abgeschrieben, der Euro keinen Cent mehr wert. Viele
Deutsche sind geflohen, nicht allein vor Bundeskanzlerin Andrea Nahles. Denn nach dem Scheitern der
Ein-Kind-Politik in China sucht man hier händeringend Arbeitskräfte. Ma und Li verdingen sich unter falschen
Namen in einer Glückskeks-Fabrik, sind aber ansonsten alles andere als happy: Weil sie die Landessprache
nicht verstehen, geben sie kryptisch Laute von sich, um irgendwie chinesisch zu wirken. Gelungene Integration
klingt anders. Am liebsten wollen die beiden sowieso wieder nach Hause und zetteln zum Abschied einen
Arbeiteraufstand an, was natürlich verboten ist. Unverhofft bekommen sie Unterstützung von der überforderten
Fabrikchefin. Aber leider haben sie die Rechnung ohne ihren ehrgeizigen Vorarbeiter gemacht.